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Blog LoRaWAN: Einfach erklärt
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LoRaWAN: Einfach erklärt

14. Februar 2023
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LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) Logo

Was ist LoRaWAN?

LoRaWAN steht für „Long Range Wide Area Network“ und bezeichnet eine energieeffiziente Funktechnologie mit sehr hoher Reichweite, die speziell für das Internet of Things (IoT) entwickelt wurde. Sie gehört zu den sogenannten LPWAN Technologien (Low Power Wide Area Networks, LoRaWAN Alliance) und überzeugt mit einer Batterielebenszeit von bis zu 10 Jahren je nach Sensortyp und Datenübertragung. Dabei können Distanzen (je nach Umgebung und Außeneinflüssen) von bis zu 15 km überwunden werden. Ein weiterer großer Vorteil von LoRaWAN ist die hohe Gebäudedurchdringung. Die Kombination von geringer Leistungsaufnahme und großer Reichweite begrenzt jedoch die maximale Datenrate auf 50 kbit/s.

LoRaWAN wird im ISM-Band (Frequenzbereich von 867 bis 869 MHz) betrieben und kann in Deutschland bundesweit ohne anfallende Lizenzkosten genutzt werden. LoRaWAN ist dementsprechend im Vergleich zu anderen Funktechnologien wie Mobilfunk oder WLAN sehr wirtschaftlich. Diese Kombination macht LoRaWAN zu einer optimalen Technologie für das Internet der Dinge (IoT).

Was ist LPWAN?

Low Power Wide Area Networks (LPWANs) werden oftmals auch als Low Power Network (LPN) bezeichnet und sind Funknetze, die einen großen geografischen Bereich abdecken. Sie wurden speziell für die Anwendungsfälle des Internet of Things (IoT), entwickelt, dienen zur Übertragung von kleinen IoT-Datenpaketen und zeichnen sich durch die geringe Energieaufnahme aus.

Solche Funknetze eignen sich sehr gut, um die Herausforderungen der Datenübertragung in einer Stadt, Gemeinde oder innerhalb eines Gebäudes zu gewährleisten. Sensoren und Aktoren können, meist batteriebetrieben, über mehrere Jahre IoT-Daten senden oder empfangen. Zu den bekanntesten Technologien zählen LoRaWAN, Sigfox, EnOcean oder NB-IoT, die alle sehr ähnliche Charakteristika aufweisen.

Wie ist LoRaWAN aufgebaut?

In einem LoRa Wide Area Network finden sich typischerweise drei Komponenten wieder: LoRa Nodes, LoRa Gateways und LoRa Server. Diese sind in der Regel in einer Sterntopologie angeordnet. Nodes sind Endgeräte wie Sensoren oder Aktoren und übermitteln Datenpakete an LoRa Gateways, welche die gesammelten Informationen wiederum an einen LoRaWAN Server senden. Die Daten werden dabei vom Endgerät verschlüsselt und erst auf dem Server bzw. in der Applikation entschlüsselt. Die Kommunikation erfolgt in der Regel bidirektional. Die Gateways hingegen kommunizieren nicht über LoRa sondern werden über eine Standard-IP-Verbindung mit dem Netzwerkserver verbunden.

LoRa Netzwerkserver (LNS)

Der LoRa Netzwerkserver übernimmt eine Vielzahl an Aufgaben. So verwaltet dieser die verwendete Datenrate für jedes Endgerät im Netzwerk individuell mittels eines adaptiven Datenraten-Algorithmus (ADR). Die Auswahl der idealen Datenrate ist ein Kompromiss zwischen der Dauer der Nachrichtenübertragung und dem Empfangsbereich. Die LoRaWAN Datenraten reichen dabei von 0,3 kbit/s bis hin zu 50 kbit/s. Das maximiert die Batterielebensdauer der Endgeräte und ermöglicht somit den energieeffizienten Betrieb. Da die gesendeten Datenpakete von Endgeräten nicht zwangsläufig nur von einem Gateway empfangen und an den Server weitergeleitet werden, muss der Server die redundanten Daten herausfiltern und überflüssige Datenpakete löschen. Das macht die Datenübertragung in einem LoRaWAN sehr sicher. Auch das erneute Verschlüsseln von Nachrichten an Endgeräte gehört zu den Aufgaben des Netzwerkservers und sorgt für Sicherheit.

LoRa Endgeräte

Klasse A Endgeräte

Die Kommunikation mit Endgeräten der Klasse A funktioniert nach der ALOHA-Methode. Nach jedem gesendeten Datenpaket (Uplink) an das Gateway, stehen zwei Empfangsfenster (Downlink) zur Verfügung, in denen das Endgerät für den Datenempfang bereitsteht. Hier besteht die Möglichkeit, Informationen wie Geräteparameter aus der Applikation zum Endgerät zu übertragen. Nach der Kommunikation schalten Endgeräte der Klasse A in den Energiesparmodus und werden erst zum nächsten Uplink-Intervall reaktiviert. Das kann zur Folge haben, dass geänderte Werte erst nach längerer Zeit mit einer Latenz in das Endgerät geschrieben werden. Auf der anderen Seite macht dies Endgeräte der Klasse A zu den energieeffizientesten Geräten mit sehr langer Batterielebensdauer. Typische Beispiele für Endgeräte der Klasse A sind Fensterkontakte oder Füllstands- und Leckagesensoren.

Klasse B Endgeräte

Zusätzlich zu den Übertragungsfenstern von Klasse A Geräten, öffnen Endgeräte der Klasse B weitere Empfangsfenster (Downlinks) zu vordefinierten Zeiten. Aufgrund dieser vordefinierten Zeitfenster ist die maximale Latenz auf bis zu 128 Sekunden programmierbar. So wird sichergestellt, dass spätestens nach einer festgelegten Zeit ein Empfangsfenster geöffnet wird und Daten geschrieben werden können. Die höhere Empfangskapazität sorgt für zusätzlichen Energieverbrauch durch das Endgerät. Dennoch können batteriebetriebene Anwendungen problemlos mit Klasse B Geräten realisiert werden. Typische Beispiele für Endgeräte der Klasse B sind Temperatur- und Feuchtesensoren.

Klasse C Endgeräte

Endgeräte der Klasse C haben ein permanent geöffnetes Empfangsfenster, sofern die Geräte nicht selbst senden, und weisen somit die geringste Latenz unter den LoRa Endgeräten auf. Das wiederum sorgt jedoch für einen erhöhten Energiebedarf. Je nach Anwendungsfall und Endgerät werden Klasse C Geräte teilweise auch über eine externe Spannungsversorgung betrieben. Ein typisches Beispiel hierfür sind IO-Module.

Was ist der Unterschied zwischen LoRa und LoRaWAN?

LoRaWAN beschreibt das Standardkommunikationsprotokoll und die Systemarchitektur für das gesamte Netzwerk und ermöglicht die einheitliche Kommunikation der einzelnen Netzwerkteilnehmer untereinander. So können LoRaWAN-fähige Produkte ohne Probleme in ein bereits bestehendes LoRaWAN integriert werden.

LoRa hingegen bezeichnet die physikalische Funktechnik, die von der Semtech Corporation entwickelt wurde und die energieeffiziente und weitreichende (long range) Kommunikation möglich macht. LoRa wird nur zwischen Node (z. B. einem Sensor) und dem Gateway verwendet. Das Gateway hingegen kommuniziert in der Regel über LTE/LAN mit dem Netzwerkserver und stellt die Daten dem Internet of Things zur Verfügung.

Das Kommunikationsprotokoll sowie die Systemarchitektur haben dabei den größten Einfluss auf die Batterielebensdauer eines Endgerätes (Node), der Netzwerkkapazität, der Sicherheit und der Vielfalt der vom Netzwerk bedienten Anwendungen.

LoRaWAN in der Gebäudeautomation

In der Gebäudeautomation und speziell bei Smart Buildings steht die Datentransparenz im Mittelpunkt, um Gebäude möglichst energieeffizient betreiben zu können. LoRaWAN wurde für die Anforderungen des Internet of Things (IoT) entwickelt und besticht mit hoher Funkreichweite und exzellenter Gebäudedurchdringung. So können sogar ganze Firmengebäude mit dazugehörigem Betriebsgelände von nur einem Gateway abgedeckt werden. Auch der oftmals schwer in Wireless Netzwerke zu integrierende Keller stellt für LoRa Funknetze kein Problem dar. Aufgrund der geringen Datenmengen, die IoT-Sensoren und -Aktoren konsumieren, können nahezu beliebig viele Sensoren über ein einziges Gateway mit dem Netzwerkserver kommunizieren. Das macht die Integration von LoRa Funksensoren sehr günstig, da weder eine Vielzahl an Gateways noch an Repeatern benötigt werden.

Zusätzlich ermöglicht die Low Power Datenübertragung den energieeffizienten Betrieb von LoRa Sensoren und LoRa Aktoren mit Batterien. Dabei können diese eine Batterielaufzeit von bis zu 15 Jahren haben. Das reduziert die Wartungsaufwände im Facility Management auf ein Minimum und macht gerade das Nachrüsten in Bestandsgebäuden zum Kinderspiel, da keine Kabel nachträglich gezogen werden müssen. Zur Integration in ein bestehendes Gebäudeautomationssystem verfügen einige LoRa Gateways bereits über standardisierte GA-Schnittstellen wie z. B. Modbus. So können gesammelte Daten von LoRa Endgeräten einfach zurück in die gebäudetechnische Regelung fließen. Diese Kommunikation funktioniert bidirektional und ermöglicht eine einfache und kostengünstige Integration.

LoRaWAN Anwendungsbeispiele im Gebäude

LoRaWAN hat klare Vorteile und nimmt stetig an Beliebtheit und Bedeutung zu. Doch wofür genau sollten LoRaWAN Lösungen im Bereich der Gebäudeautomation eingesetzt werden? Mit Anwendungsbeispielen aus dem Bereich Smart Building stellen wir einige der interessantesten Anwendungsfälle vor.

Nachdigitalisierung von Bestandgebäuden

Etwa 80 % der gesamten Gebäudekosten entstehen in der Nutzungsphase bzw. dem Betrieb des Gebäudes. Daher besteht hier enormes Einsparpotential, welches es zu nutzen gilt. der einfachen Integration von LoRa-Funksensoren im laufenden Betrieb ist es ein Kinderspiel beispielsweise die Heizungsregelung zu digitalisieren und zu automatisieren. Das reduziert die Energiekosten drastisch bei geringen Investitionskosten.

Heizungsregelung über smarte Thermostate

Bestandsgebäude mit alten Heizkörpern können mit smarten LoRaWAN Thermostaten effizient gemacht werden. Die Heizungsregelung muss nicht länger manuell erfolgen, sondern wird intelligent und vollautomatisch nach Bedarf geregelt. Mit einem hinterlegten Energiesparplan wird die Heizleistung zu festgelegten Zeiten wie beispielsweise an Wochenenden auf ein Minimum reduziert.

Smart Metering

Um die zeitaufwendige und fehleranfällige Zählerablesung zu automatisieren, eignen sich LoRaWAN Funklösungen. Die Datenaufzeichnung und Historisierung erhöhen die Transparenz und die Nachweisbarkeit von Daten aus vergangenen Perioden.. Auch Schnittstellen zum Abrechnungssystemen sind denkbar. Das manuelle Ablesen entfällt somit und entlastet das technische Facility Management.

Energieverbräuche transparent machen

Die Transparenz im Gebäude ist das A und O. Mit LoRaWAN Energiezählern machen Sie die Energieverbräuche Ihres Gebäudes sichtbar. Dank der Aufzeichnung in kürzeren Intervallen kann eine Aussage über tagesaktuelle Verbräuche getroffen werden. Ebenso können Nachweise über die Energieeffizienz gesammelt werden und die Daten zur weiteren Optimierung der Energieflüsse im Gebäude genutzt werden.

Predictive Maintenance

Um das Facility Management zu entlasten und Fehler oder Störungen bereits vorm Eintreten zu identifizieren, können LoRaWAN Lösungen zum Einsatz kommen. Im Regelfall wird der Status einer Anwendung oder eines Gerätes überwacht und rechtzeitig über kritische Werte informiert. Beispielsweise kann der Füllstand von Filtermatten in der Lüftungsanlage übermittelt, ein rechtzeitiger Austausch stattfinden und Stillstände vermieden werden.

Cleaning on Demand

Die Anwesenheitszeiten von Mitarbeitern vor Ort werden immer individueller. Perioden mit unterschiedlich hoher Auslastung sind mittlerweile die Regel. So stehen Räume an einem Tag fast leer und am anderen Tag sind die Kapazitäten überlastet. Für das bedarfsgerechte Reinigungs-Management werden Nutzungsdaten über LoRaWAN Präsenzmelder erfasst und an den Servicedienstleister weitergeleitet. So werden die Einsätze mit den Nutzungsdaten wesentlich effizienter gestaltet.

Raumluftüberwachung mit CO2-Ampeln

Überwachen und optimieren Sie mit LoRaWAN-fähigen CO2-Ampeln oder alternativen Sensoren die Raumluftqualität für Menschen im Gebäude. Sensibilisiert durch Corona stellen Sie so ein Sicherheitsgefühl für Gebäudenutzer her. Doch auch die Produktivität kann nachweislich durch optimales Raumluftklima gefördert und der Krankenstand reduziert werden.

Vorteile von LoRaWAN

  • Extrem hohe Reichweite

    LoRaWAN überzeugt mit einer extrem hohen Reichweite. Theoretisch sind Reichweiten von bis zu 50 km denkbar. In der Praxis kommt es jedoch auf äußere Umweltfaktoren an. Die Reichweite zwischen Endgerät und Gateway beträgt dabei etwa 3 km in städtischen Gebieten, ca. 5 –10 km in weniger bebauten Vororten und bis zu 15 km im ländlichen Gebiet. So können große Gebiete oder Gebäude teilweise mit nur einem Gateway abgedeckt werden.

  • Weit verbreitet und schnell wachsend

    In Deutschland treiben Städte, Kommunen und Energieversorger den LoRaWAN Ausbau stark voran. Doch auch weltweit findet LoRaWAN starken Zuspruch. Daher ist die LoRa Alliance auch die am stärksten wachsende non-profit Organisation im Bereich der IoT-Technologien. Hinter ihr steckt ein Zusammenschluss von weltweit namenhaften Technologiekonzernen wie IBM, Google, Amazon, Orange, Cisco oder auch Microsoft.

  • Mehrere Jahre Batterielaufzeit

    Der geringe Energiebedarf von LoRaWAN Sensoren und Aktoren ermöglicht die lange Lebensdauer im Batteriebetrieb. Diese hängt vom jeweiligen Gerätetyp und dessen Sendeintervall, Empfangsstärke und Datenmenge ab. Gerade bei Zählern, die häufig nur ein Mal am Tag den Verbrauch melden, können Batterielaufzeiten von bis zu 10 Jahren erreicht werden. Das reduziert die Wartungsaufwände im Facility Management und macht das Nachrüsten in Bestandsgebäuden zum Kinderspiel.

  • Geringe Kosten für Netzwerkaufbau

    Die gesamte LoRaWAN Infrastruktur verursacht im Vergleich zu alternativen Technologien deutlich weniger Kosten. Aufgrund der hohen Reichweite und Durchdringung werden deutlich weniger Gateways benötigt, um ein privates Netzwerk aufzubauen. Wer auf öffentliche LoRaWANs setzt, kann im Regelfall sogar komplett auf eigene Gateways verzichten und beispielsweise die shared Gateways von „The Things Network“ nutzen. Auch die Kosten für Endgeräte sind vergleichsweise niedrig.

  • Durchdringung & geringe Störanfälligkeit

    LoRaWAN zeichnet sich durch eine besonders hohe Störsicherheit aus. Außerdem können Sensibilitätswerte von bis zu -137 dBm erreicht werden, was die Durchdringung von einer Vielzahl an Wänden bis hin zu Kellerräumen ermöglicht. So können sogar ganze Firmengebäude mit dazugehörigem Betriebsgelände von nur einem Gateway abgedeckt werden.

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